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  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.291

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.291

    Ray Banks - Dead Money (Polar Verlag, 2015)
    Ray Banks – Dead Money (Polar Verlag, 2015)

    Gelesen: 26. – 27.12.2017, netto 188 Seiten

    Das ist der Erstling von Ray Banks und das ist irgendwie eine etwas unfertige Nummer. 2004 ist das Manuskript als “The Big Blind” in den USA erschienen, 2011 ist das in England dann stark verändert als “Dead Money” erschienen. Trotzdem bleibt das irgendwie ein unfertiges Buch.

    Oder, besser, ein Erstling mit Spielraum nach oben bei dem aber alle relevanten Ingredienzien schon vorhanden sind: Lakonie, Sucht, Sex, Dreck, Mord und Totschlag sowie jede Menge Alkohol.

    Aus einer gemeinsamen Arbeit wird eine gemeinsame Spielsucht. Während Les dabei völlig den Bach runtergeht und am Ende auch auf die Freundschaft scheißt versucht Alan sein normales Arbeitsleben, seine Ehe und seine Freundschaften (und seine Liebschaft) parallel am Leben zu halten. Klar, das es am Ende nur in eine Katastrophe führen kann.

    Was ich mag ist die Ruhe mit der Ray Banks in die Geschichte einführt. Das Leben der Protagonisten wird wunderbar seziert, ohne dabei zu werten. Und dann zieht jemand (also ehr Les) an der Klospülung und innerhalb von gefühlt 50 Seiten geht alles den Bach runter. Mit Karacho. Mit Schwung. Und Alan landet da wo Les schon lange war.

    Bester Spruch: “Ein Freund hilft die beim Möbeltragen, ein guter Freund hilft dir beim Leichentragen“.

    Soundtrack dazu: Instigators, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.290

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.290

    Ray Banks - Saturday's Child (Polar Verlag, 2016)
    Ray Banks – Saturday’s Child (Polar Verlag, 2016)

    Gelesen: 20. – 26.12.2017, netto 282 Seiten

    Das vereinigte Königreich? Eine wirtschaftliche Macht, die es ohne Europa besser hat? 2005 war das noch ganz weit weg und 2005 hat Ray Banks den ersten Band seiner Cal Innes Serie rausgebracht. Und das zeigt ein Ingerland am Ende, am Arsch und ohne Hoffnung. Ein England mit elenden Sozialwohnungen, mit elenden Pubs voller alkoholkranker Arbeitsloser und Gangstern die so elend sind … das muss einfach die Realität sein.

    Bis heute, übrigens!

    Cal Innes ist ein ex-Knacki der seine Zeit abgesessen hat um den Sohn vom lokalen Gangsterboss zu schützen. Lohn? Keiner. Obwohl – sein Bruder, ein Junkie, kommt lebend davon und schafft den Absprung aus dem Müllhaufen Manchester. Und Cal versucht ein besserer Mensch zu werden, hilft Leuten Dinge und Menschen zu finden und wird quasi ein Privatermittler (allerdings ohne jede Lizenz).

    Und dann kommt das Unvermeidliche: Ein Auftrag vom Gangsterboss bei dem er nicht nein sagen kann und bei dem er nichts zu gewinnen hat. Und leider ist der hinamputierte Sohn vom Boss mit von der Partie (im wahrsten Sinne des Wortes). Und damit sind Cal (ein selbstzerstörerischer Verlierer) und Mo (ein drogenzerfressener Gangstersohn auf Zerstörungskurs) als Ping-Pong Pärchen unterwegs von Manchester (ein Drecksloch) nach Newcastle (noch schlimmer).

    Auf der Suche nach Geld und ein paar Überraschungen. Und die kommen. Knüppeldick. Und wer gewinnt am Ende? Nicht Cal, der kann froh sein das er am Leben bleibt. Ein sehr realistischer Noir aus England – es gibt keine Schusswaffen (sondern Messer und Cricketschläger, eine Waffe gegen die Baseballschläger wie Kinderkram wirken) und es gibt überall nur … Elend. Und keine Hoffnung.

    Klasse, die Serie wird hoffentlich schnell komplett gemacht. Und verfilmt werden darf der Scheiß auch, obwohl es evtl. zu heftig ist!

    Soundtrack dazu: Guns’n’Wankers, was sonst?

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.289

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.289

    Sam Hawken - Kojoten (Polar Verlag, 2015)
    Sam Hawken – Kojoten (Polar Verlag, 2015)

    Gelesen: 14. – 19.12.2017, netto 294 Seiten

    Der große Toidi der US of A, Donald the clownface dumbfuck, schwadroniert von einer großartigen Grenze und einer großartigen Mauer. Wovon er nicht redet und für was die meisten Insassen der US of A einfach nicht sichtbar ist, sind die Menschen die im Norden und im Süden dieser Grenze leben.

    Sam Hawken hat schon einige Bücher geschrieben die entlang dieser Grenze spielen. Mit Kojoten (im englischen Original “La Frontera“) nimmt er exakt den blind spot der Amerikaner aufs Korn. Und gibt dem Leser Personen, Lebensläufe, Gefühle und wirbt letztendlich für Empathie.

    Im Norden die Texas Rangerin Ana Torres, im Süden der ehemalige Kojote (jemand der Menschen über die Grenze führt) Luis Gonzales und weiter im Süden, in El Salvador, die junge Marisol Herrera die unbedingt in die US of A will. 3 Menschenleben, 3 Geschichten und eine unfassbar detailliert Beschreibung ihrer Lebenswege.

    Und das beste? Durch einen einfachen Kniff werden die Lebenswege übereinander gelegt und durch einen noch spannenderen Kunstgriff wird daraus ein Krimi. Das spannende daran ist nicht der Tod, der ist entlang der Grenze immer dabei, sondern die ruhige Art von Landschaft und Leuten, ihrem Leben und ihrem Scheitern zu erzählen.

    Wo der Rest der US of A wegguckt, weil es um wirtschaftliche Interessen und moderne Sklaven geht guckt Sam Hawken aber sowas von genau hin.

    Klasse Roadmovie mit ein wenig Crime. Passt.

    Soundtrack dazu: Crimen, was sonst?