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  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.541

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.541

    Tracey Thorn – Ein Anderer Planet (Heyne Hardcore, 2020)

    Gelesen: 31.08. – 02.09.2021, netto 225 Seiten

    Tja, es gibt Dinge auf die ich mich verlassen kann. Zum Beispiel auf ein Buch, das “Übersetzt von Conny Lösch” auf dem Back Cover stehen hat. Das auch noch “Eine Jugend in Suburbia” mit “… in den Siebzigerjahren das wilde Leben, Punk und Abenteuer lockten” verbindet.

    So ein Buch kaufe ich blind. Zuhause habe ich erstmal nachgeforscht was ich da habe: Tracey Thorn war 1980 – 1983 bei einer Schrammelpoppostpunk Band die sich Marine Girls nannte (und deren Debut von Kurt Cobain geliebt wurde), danach mit Everything But The Girl Erfolg hatte und heute Mutter und Journalistin ist.

    Was bekomme ich? Eine reflektierte Rückschau auf die 70er über das Leben geradeso außerhalb von London. Geprägt durch den Eifer ihrer Eltern es zu was zu bringen und geprägt durch das große NICHTS an Inhalt, eine Lücke die durch Pop Musik gefüllt wurde.

    Ordentlich Street-Credibility, das sind ein paar gute Konzerte!

    Dazu seziert Tracey die gesellschaftlichen Verhältnisse und ihr Elternhaus mit einem scharfen Auge…

    Genau – immer nach unten treten, dann fühlt sich auch unten wie oben an!

    Gut geschrieben, klug übersetzt und eine weitere Rückschau auf ein Erwachsenwerden in den 70ern mit Punk Rock als Background Soundtrack.

    Ich lese sowas für mein Leben gern!

    Soundtrack dazu: Skids – Sweet Suburbia, was sonst?

    PS: Und Tracey Thorn?

    PPS: Und die Marine Girls? Waren auf Cherry Red, immerhin…

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.540

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.540

    Ryan North – Wie Man Unsere Zivilisation Wieder Aufbaut, Wenn Man Sich Mit Seiner Zeitmaschine Verfahren Hat (Edition Michael Fischer, 2021)

    Gelesen: 28. – 31.08.2021, netto 426 Seiten

    Was passiert wenn man ein Sachbuch über die zivilisatorischen Errungenschaften der Menschheit durch die Abwässer einer pangalaktischen Kläranlage zieht, mit einem ordentlichen Schuss “42” impft und dann druckt?

    Genau – dieses Buch kommt dabei raus.

    Was macht eigentlich unsere Zivilisation aus? Und wie sind wir da gelandet, wo wir jetzt sind? Für viele mag das nutzloses Wissen Teil 98,876 sein – für mich ist sowas immer wieder spannend, vor allem wenn es mit dem richtigen Abstand als auch Schuss Humor ala Douglas Adams gewürzt ist.

    Das Setting ist großartig: Das Buch ist eine Reparaturanleitung für den Nutzer einer Zeitmaschine FC3000 (Trademark der Chronotix Solutions (c) 2043) und bringt als erstes dem Benutzer bei, das eine Zeitmaschine nicht repariert werden kann – lediglich der Nutzer kann versuchen die Zeit in der er gelandet ist zu reparieren.

    Und dafür erklärt sie im Schnelldurchlauf und mit vielen lustigen Beispielen wie zivilisatorische Errungenschaften entstanden sind und ggf. neu geschaffen werden können. Und welche Fehler es zu vermeiden gilt.

    Großartig, humorvoll und mit ausreichend wissenschaftlichem Unterbau.

    (c) 2021 Edition Michael Fischer / Ryan North – Ein Hoch auf alle Punk Rocker in der Wissenschaft!

    Ich mag solchen Scheiß, der hier vor allem perfekt verpackt ist!

    Soundtrack dazu: Proton Packs – Weird Science, was sonst?

    PS: Das englische Original ist vom Titel her irgendwie besser … “How to Invent Everything: A Survival Guide for the Stranded Time Traveller.”

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.539

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.539

    Colin Dexter – Der Tod Ist Mein Nachbar (UT Metro, 2021)

    Gelesen: 22. – 28.08.2021, netto 305 Seiten

    Und weiter geht es mit Chief Inspector Endeavour Morse (oh ja, das Rätsel um das E wird hier gelöst) und dem klassischen englischen Rätselkrimi.

    Gerätselt wird hier auf vielen Ebenen: Wer wird neuer Master im Lonsdale College? Wird Morse seinem ungesunden Lebensstil Tribut zollen müssen? Wird er sich neu verlieben?

    Und über die Toten, allesamt im Bloxham Drive, wird auch gerätselt. Wirr in die Landschaft geschossene Theorien verpuffen in typischer Morse Art, der kluge Leser versucht ebenso die Puzzelsteine zusammenzulegen und bekommt – da Colin Dexter wie immer nicht alles erzählt – auch nichts passendes zusammen.

    Aber wenn sich das Bild fügt, dann fügt sich auch der kritische Blick von Colin Dexter auf Bildungsinstitutionen mit Regeln von Vorgestern ganz wunderbar zusammen. Und vieles entpuppt sich als reiner Schein. Nur die Liebe von Morse, die scheint diesmal echt.

    Warum sonst sollte er seinen Vornamen verraten?

    Soundtrack dazu: The Members – Soho A Go-Go, was sonst?

    PS: Und in der BBC wieder so …