Blog

  • … convinced in 30 minutes: Lost Legion know the trick!

    … convinced in 30 minutes: Lost Legion know the trick!

    Monday night at the Hafenklang – a band, a DJ and table-tennis. And for me and a small number of mates it was a great opportunity to see Lost Legion all the way from the South Side of Chicago.

    They have done something to that little Oi! niche that maybe only ever the French have done recently: They created something unique, something of their own.

    Lost Legion came over for a brief sprint across Germany and neighboring cities. Given the bands initial existence was a mere recording project and their first ever live gig was only in 2023 it was no surprise that they enlisted a local guitar for 2nd guitar – the spot was filled by Valentin (Brutal Bravo, Collaps and many more bands).

    Lost Legion – Setlist (Hafenklang, Hamburg, 16.06.2025 (c) gehkacken.de)

    Given that they only had like 10 songs rehearsed together and ready, in the end they even tried – forced by the lot – a new one apparently just written on the way from Hanover to Hamburg.

    How did it sound? It sounded reasonable well:

    And great visual, i love when a band dresses for the occasion. Here it was sunglasses. And sure Ian on vocals sports the neatest business casual persona. Perfect!

    From song to song they grooved even better, up to and including some veritable dance hits with a heavy dance rhythm undercurrent.

    Pity only that only two handful of people made it, hence no circle pit.

    Lost Legion (Hafenklang, Hamburg, 16.06.2025)
    (c) gehkacken.de 2025

    That Lost Legion are nowhere near the normal breed of Oi! was somewhat clear at the outset. Ian also runs Foreign Legion Records and has released stuff from Fuerza Bruta, Ultra Razzia, Syndrome 81, Urban Savage, Snake Handler, Rogue Trooper and Brick Assassin next to own stuff.

    His distance to that normal breed of say humpta-Oi! he voice quite neat in an interview:

    I think a lot of Oi! bands claim to be talking about reality, but they all get their model of reality from Hoxton Tom or Mickey Fitz. We got our model of reality from Robert Anton Wilson and Genesis P-Orridge.

    Whilst their appearance was brief, most if not all of the audience smiled big time and had a very happy look on their face.

    They played their songs, they played an extra and the lot still wanted more.

    And got it – here is their final song:

    With that, they exceeded expectations also on the timing: They graced the stage for more than 30 minutes!

    As ever when a band convinces me live i score vinyl and with Lost Legion i went ALL IN.

    “Bridging Electricity” was one of my favorite songs of 2022 and i finally could score the 10″ (anyway the coolest format in the world).

    You can get these beauties from eg. locally Sounds Of Subterrania or direct from Mendeku Diskak. But they run in small quantities!

    Pity though that the turnout was so small, how great would it have been if they had shared the stage with Rancoeur two weeks back. But even the best booker (and trust me, both shows ran through the hands of the best booker this side of the sun) could not do that trick.

    Great evening and i was able to see a band that most likely i will not see again. But hopefully will get even more output to listen to.

    PS: Rancoeur T-Shirt count of the night was three. Even more an argument to get the DeLorean fixed and get us and Lost Legion back to the Hafenklang on 30.05.2025.

  • Bücher, schnell gelesen: 1.775

    Malin Thunberg Schunke – Ein Höheres Ziel (Polar Verlag, 2025)

    Gelesen: 31.05. – 08.06.2025 (netto 353 Seiten)

    Aus dem Schwedischen von Stefanie Werner.

    Ein ziemlicher Brocken, obwohl es “nur” 353 Seiten sind. Für die Dark Places Reihe bei Polar ein ehr ungewöhnliches Buch, ist der “Dark Place” doch Recht & Gesetz. Und der Horror das Recht und Gesetz auch mal unschuldige Treffen (wobei Malin Thunberg Schunke das geschickt offen lässt).

    Amir, ein Schwede mit irakischen Wurzeln (seine Eltern sind nach Schweden geflohen), ist erfolgreich. Und Teil der Stockholmer High-Society. Und mit seinen Freunden an der Cote d’Azur. Junggesellenabschied für einen Freund.

    Es so richtig teuer krachen lassen.

    Als er in der Bar in der sie feiern an den Tresen geht stehen auf einmal Männer neben ihm, die genauso wie er in schwarz gekleidet sind. Und eröffnen das Feuer – ein Terroranschlag.

    Da ein Barkeeper zurückschießt entsteht Chaos, Amirs Freunde flüchten, er bleibt im Chaos vor dem Tresen zurück und wird verhaftet. Alle Zeugen sagen, das er mit den anderen reinkam, zum Tresen ging und dann das Chaos ausbrach.

    Nach den aktuellen französischen Gesetzen kommt er in Isolationshaft und ein erfahrener und ehrgeiziger Ermittlungsrichter sieht in als Täter. Und damit kommt in Haft, immer noch isoliert.

    Seine Freunde sind nach Schweden geflohen und lassen ihn zurück, seine Frau darf nicht mit ihm sprechen, die schwedische Botschaft kann nicht helfen – es gelten die französischen Gesetze und Rechtsnormen.

    Ziemlich cool zieht Marlin Thunberg Schunke ein Bild voller Indizien gegen Amir auf und malt ein einfaches Bild: Wo wg. Terror Recht und Gesetz “hart” werden wird auf nichts und niemanden Rücksicht genommen.

    Amir und seine Geschichte sind aber nur Beiwerk, sie sind Bildsprache für das was die Autorin kennt (sie hat Jura studiert und war Staatsanwältin) – die Figuren um die es ihr geht sind Esther Edh (eine schwedische Staatsanwältin) und Fabia Moretti (eine italienische Staatsanwältin, Esthers Chefin bei der EU Behörde Eurojust).

    Denn diese erkennen früh, das der Kollege Ermittlungsrichter in Frankreich wohl mit Amir falsch liegt. Und es kein Terroranschlag war. Und damit die Anti-Terror Gesetze eine eine wenig zu große Waffe gegen den kleinen Schweden sind.

    Aber der französische Richter entscheidet nach französischem Recht. Was also können sie tun?

    Das Buch soll wohl Angst machen und es macht Angst. Im Europa von 2025 kann man tatsächlich unschuldig im Knast verschwinden, ohne Kontakt und ohne das was wir in der Regel als Rechtsstaat verstehen.

    Falsche Hautfarbe, falscher Ort, falsche Zeit. Und jede Menge Indizien. Keine Freunde, keine Öffentlichkeit. Im Gegenteil: Der sitzt in Frankreich im Knast, da muss doch was faul sein!

    Harte Kost, nicht wirklich flott zu lesen. Erst am Ende habe ich verstanden warum das bei Dark Places herauskommt.

    Überraschend! Nicht mein Genre per se aber da kommen noch mehr Bücher, die werde ich sicher auch lesen.

    Soundtrack dazu: Gatans Lag – Från Fest Till Arrest, was sonst?

    PS: Und Malin so?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.774

    Bücher, schnell gelesen: 1.774

    Joe Thomas – White Riot (btb, 2025)

    Gelesen: 28. – 30.05.2025 (netto 483 Seiten und 134 referenzierte Quellen)

    Aus dem Englischen von Alexander Wagner.

    Joe Thomas gibt als Referenz-Bibliographie u.a. David Peace mit 1983 (der letzte Band des Red Riding Quartetts) und GB84 an – alleine das macht das Buch für mich interessant.

    Dazu kommt die musikalische Referenz: Das Buch ist eingebettet in das London von 1978, das England von Margaret Thatcher (1979 zum Premier gewählt) und dem Carnival Against Racism am 30.04.1978 im Victoria Park:

    Und im Buch:

    ( (c) btb Verlag 2025)

    Die Geschichte des aufkommenden Thatcherismus erzählt Joe Thomas dabei aus der Sicht eines Polizisten. Detective Constable Patrick Noble ist quasi auf der richtigen falschen Seite: Während die SPG alles tat um ACAB zu formen ist der Job von Patrick in der MET Race Crime Initiative.

    Er soll Hass-Verbrechen verfolgen. Auch mit Undercover-Cops in Rechten und Linken Gruppen. Bei RAR hat er unter anderem Suzi Scialfa, eine junge Fotografin, zur Mitarbeit rekrutiert.

    Die Krimi-Geschichte (die es in dem Buch wirklich gibt) rücket dabei ziemlich in den Hintergrund, das Gerüst des Buches bleibt die historische Wahrheit: England und speziell London als angespannte und zersplitterte Nation, voller Rassismus allen Einwanderern gegenüber.

    Der flotte und lässige Straßenjargon kollidiert dabei oft mit den Zitaten realer politischer Personen, die eher zu einem ernsthaften Sozialgeschichtsbuch als zu einem Kriminalroman passen.

    Und während es schon cool ist Thatcher und Segs (von den Ruts) in einem Buch zu lesen bleibt das Buch doch erstaunlich dünn wenn es um die Stimmen der Opfer von Polizeigewalt geht.

    Ich vermute mal, das Joe Thomas den Krimi tatsächlich nur als Vorwand nimmt. Oder aber das ganze ist nur der Auftakt für ein viel größeres Bild – der nächste Band (Red Manace) ist bereits erschienen und zieht das Bild der Eisernen Lady, die ein neues England erschaffen will, noch weiter auf.

    Spannend aber auch anstrengend. Und ohne Kenntnisse über Thatcher und den Winter Of Discontent wohl nicht zu verdauen.

    Da ich diese geschichtliche Zeit in England aber total spannend finde, werde ich wohl weiterlesen.

    Soundtrack dazu: Red Alert – S.P.G., was sonst?

    PS: those where the days…