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  • Bücher, schnell gelesen: 1.617

    Bücher, schnell gelesen: 1.617

    Dave Scott Schwatzman – If It’S Tuesday This Must Be Walla Walla: The Wacky History Of Adrenaling O.D. (DiWulf Publishing, 2022)

    Gelesen: 10.11. – 14.12.2022 (netto 344 Seiten, in English gelesen, wird wohl ehr nicht in Deutsch erscheinen)

    Hach, auf dieses Buch habe ich mich richtig gefreut, nur um dann festzustellen daß (wie auch bei Platten) die heuten Portokosten aus den US of A einfach unerschwinglich sind.

    Zum Glück war ein netter Mensch (Danke Flo!) zufällig in New York und konnte zufällig mir und einem Freund ein Exemplar mitbringen – tusend tak!

    Adrenalin O.D. waren eine der lustigsten & humorvollsten Harcore Bands aus den US of A und vor allem aus dem weiteren NYC Umfeld – sie kamen Elmwood Park in New Jersey.

    Zuerst habe ich sie auf dem New York Trash tape (ROIR) wahgenommen, neben echten Heroes wie Bad Brains, Kraut oder Heart Attack. Dannach auf anderen Samplern wie We Got Power (Mystic), Underground Hits (AGR) oder Rat Music For Rat People (CD Presents). Irgendwann wurden sie immer schneller, nur um dann eine coole Kruve zu nehmen und mit ihrer 3. LP eine LP rauszuhauen die Trash mit Pop Punk und Chören verbindet – eine LP die Jahre später (als in den 90ern Green Day etc durch die Decke gingen) sicher auch eingeschlagen hätte.

    Adreanlin O.D. gab es so ca. von 1981 bis 1990, dann waren die Jungs durch miteinander. Das Buch von Schlagzeuger Dave hangelt sie bei der Geschichte entlang von Konzerten, was es zum einen authentisch macht aber zum anderen auf Dauer auch einwenig langweilig ist. Wir erfahren ein wenig davon wo sie herkamen aber quasi nix wo sie abblieben.

    Zwischen den Zeilen kann man zwar was rauslesen, aber es bleibt doch ehr ein Buch das wie ein Tourtagebuch wirkt. Dazu jede Menge Fotos, die meisten in authetischer Amateurqualität.

    Schade, ich hätte mir mehr Hintergrund gewünscht und auch mehr über alle Mitglieder in der Band. Aber auch so – es bleibt eine meine heimlichen Lieblingsbands!

    Soundtrack dazu: If This Is Tuesday… It Must Be Walla Walla, was sonst?

    PS: Die ganze 3. LP – eine großartige Scheibe incl. einem coolen Avengers cover!

    https://www.youtube.com/watch?v=772s1BEvtvE

    PPS: #bookcollectorsarepretentiousareseholes #signededition

    PPS: Life 1987 im CBGB

    PPPS: Ordentlich O-Ton

  • Bücher, schnell gelesen: 1.616

    Bücher, schnell gelesen: 1.616

    James Lee Burke – Die Tote Im Eisblock (Pendragon, 2022)

    Gelesen: 25.11. – 09.12.2022 (netto 678 Seiten)

    Aus dem Amerikanischen von Bernd Gockel

    Band 19 aus der Dave Robicheaux Serie und ein fetter Brocken. Und das beste: Die Tote im Eisblock ist eigentlich die kleinste Story in diesem Buch.

    Dave und sein gewaltiger respektive gewaltätiger Sidekick Clete Prucel geraten in eine Story die mehr Wahn als Wahrheit ist:

    Ölverseuchte Marschen, durchgeknallte Alt-Nazi als Buchenwaldopfer getarnt, durchgeknallte weiße Ex-Cops die immer noch glauben das ihnen die Welt zu Füssen liegen muß und Clete’s verlorene Tochter, die eigentlich eine Mafia Killerin ist.

    Der englische Titel “Creole Belle” passt sicher besser, denn Tee Jolie Melton – die Creole Belle – geht verloren. Und Dave hat natürlich den richtigen Richer das da was nicht stimmt. Und stolpert quasi in einen ganz anderen Film. Ein Film in dem er und Clete eigentlich immer nur hinterherlaufen und der sowohl wide screen ist als auch extra time hat.

    Wie immer liegt die Stärke von James Lee Burke darin, das dieses hinterherlaufen voller Liebe für die Landschaft, die einfachen Menschen und das Gute geschildert wird. Während das Böse – wirklich Böse ist.

    Natürlich retten Dave und Clete am Ende alle Frauen die ihnen lieb sind – dennoch gibt es Opfer.

    Ein ganz wunderbarer Film zum ganz tief eintauchen und mit einem überraschenden Spannungsbogen.

    Eigentlich wie alle Bücher aus der Reihe schlicht und einfach Klasse.

    Soundtrack dazu: Loli & The Chones – Nazi Death Camp, was sonst?

    PS: … the Creole Belle!

  • Bücher, schnell gelesen: 1.615

    Bücher, schnell gelesen: 1.615

    Mick Herron – London Rules (Diogenes, 2022)

    Gelesen: 14. – 24.11.2022 (netto 478 Seiten)

    Aus dem Englischen von Stefanie Schäfer.

    Das puffte jetzt aber schnell. Der 4. Band war noch ein Lesevergnügnen, weil sowohl Story als auch Sprachwitz passten. In London Rules (zu Lesen als “Londoner Regeln”, nicht “London bestimmt”) ist der Sprachwitz immer noch da, manchmal sogar so richtig richtig schön, aber die Story wirkt bemüht – um es einmal euphemistisch auszudrücken.

    Klar, Nord-Korea als etwas vertrottelte Geheimdienstnation hinzustellen – passt schon. Trump und englische Brexiteers durch den Kakao zu ziehen? Geht auch immer. Aber in Summe ein wenig … sparsam.

    Gut ist das Buch durch seinen nie endenden britischen Humor, besser noch wenn Mick Herron abseits des Themas (ausuffernd und überhaus unterhaltsam) von der Suche der Abenddämerung nach ihrem Zwilling, der Morgendämmerung, referiert. Lyrik pur. Und sehr bezeichnend für den Spannungsplot.

    Einzig der Der Einstieg in dss Buch hat so richtig Klasse: Der Leser wähnt sich in Afghanistan oder dem Irak und im letzten Satz wird der mörderische Überfall auf ein Dorf nach Derbyshire verortet.

    Immer noch gut zu Lesen (und was zum schmunzeln) aber um zu überzeugen Bedarf es ein paar neuer Ideen. Mal sehen ob da noch was kommt.

    Soundtrack dazu: Gallows – London is the reason, was sonst?