Category: Bücher

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 968

    Bücher, schnell gelesen: Teil 968

    Stuart Neville - Blutige Fehde (Aufbau Verlag, 2012)
    Stuart Neville – Blutige Fehde (Aufbau Verlag, 2012)

    Gelesen: 21. – 27.01.2013 (Zeit nicht genommen), netto 465 Seiten.

    Herrlich, ein Fortsetzung von “Die Schatten von Belfast” und nahtlos geht das Gemetzel weiter. Eine Gesellschaft die durchsetzt ist von Gewalt, Verrat und Allianzen kann nicht anders als sich auf allen mögliche Art und Weise kaputt zu machen.

    Immer noch vor dem Hintergrund der aufgelösten Fronten im “Frieden” der Nordirlands gibt es kein Gut mehr, nur Böse – oder eben sehr Böse. Gerry Fegan, der durchgeknallte Rächer aus dem Vorgänger kommt zurück um etwas zu Ende zu bringen. Aber er ist nicht allein, ein entwurzelter Polizist der zwischen alle privaten und polizeilichen Fronten geraten ist verfolgt aus ganze eigenen Gründen die gleiche Fährte – und 2x Sprengstoff gibt eine großartige Orgie von … Zerstörung.

    Verrat ist hier die Norm, ein Menschenleben schon einmal gar nichts wert – eine wirklich beeindruckende Fortsetzung. Was James Ellroy für LA, ist Stuart Neville für Belfast. Yo!

    Soundtrack: Stiff Little Fingers – was sonst?

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 967

    Bücher, schnell gelesen: Teil 967

    Steve Hamilton - Der Mann aus dem Safe (Droemer, 2012)
    Steve Hamilton – Der Mann aus dem Safe (Droemer, 2012)

    Gelesen: 19. – 20.01.2013 (Zeit nicht genommen), netto 451 Seiten.

    “Aber Sie dürfen mich Mike nennen.” Ja, Mike ist ein schräger Vogel mit einem echtem Hau: Seit er mit 8 beinahe von seinem Vater in einem Safe ertränkt worden wäre redet er nicht mehr. Kein Wort. Dafür aber malt er Comics in denen er mit seiner Freundin kommuniziert. Seiner großen Liebe. Und wie das so mit großen Lieben ist, sie überdauern auch 10 Jahre im Knast.

    Diese Jahre nutzt Mike um uns seine ganze Geschichte zu erzählen (naja, diese aufzuschreiben). Und das wird es spannend: In Zeitsprüngen und parallel zu einander erfahren wir warum er gerade in seine Freundin so verknallt ist, was die beiden verbindet und was sein Beruf ist: Er ist “The Lock Artist” (so auch das englische Original) und bekommt jedes Schloss auf. Nur mit Gefühl (und Training und jede Menge wissen). Für Freunde von Lock Picking ein absolutes Muss, für Freunde der gepflegten Spannung ebenfalls. Gute Geschichte, mal sehen ob da noch ein Buch kommt. In jedem Fall gut und schnell zu lesen – das bitterkalte Wochenende reichte!.

    PS: Das englische Originalcover ist mal wieder das bessere, ebenso wie der Titel. Aber wenigstens ist das deutsche grafisch ansprechend!

    Soundtrack dazu: The Gotohells – Look up your daughters, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 966

    Bücher, schnell gelesen: Teil 966

    Joe R. Lansdale - Kahlschlag (Suhrkamp, 2012)
    Joe R. Lansdale – Kahlschlag (Suhrkamp, 2012)

    Gelesen: 14. – 18.01.2013 (Zeit nicht genommen), netto 452 Seiten.

    Wow, was für ein Epos auf kleinstem (geographischem und erzählerischem) Raum!

    JRL bleibt Böse. Aber auch ehrlich, denn die Guten sterben beim ihm ebenso wie die Bösen. Und das ist einfach grundehrlich! Kahlschlag spielt in einer ungenannten Zeit – wohl irgendwann nach dem ersten Weltkrieg, aber das ist nicht wirklich auszumachen und für die Geschichte auch egal. Die Heldin wird zum Arm des Gesetzes als sie ihren Mann, der sie zu vergewaltigen versucht, erschießt. Und von da an geht die Ordnung in Camp Rapture (zu klein um eine Stadt zu sein) den Bach runter.

    Ach ja, die alte Ordnung waren Männer, weiß. Frauen und Neger gehörten nicht dazu. Am Ende gibt es jede Menge Tote und die Gewissheit, das mit dem Öl auch das Geld in den hintersten Winkel von Texas kommt und damit alles seine Form verliert. Briliant, spannend und einfach schön böse.

    Soundtrack dazu: The Reverend Horton Heat, was sonst?

     

    Joe R. Lansdale - Kahlschlag (Golkonda, 2010)
    Joe R. Lansdale – Kahlschlag (Golkonda, 2010)

    Das Cover der deutschen Erstausgabe thematisiert das was im Hintergrund passiert, das Cover vom Suhrkamp Verlag passt optisch besser zum amerikanischen Original – aber alle 3 sind gelungen! Dennoch: Warum werden die Bücher immer neu eingekleidet?