Category: Bücher

  • Bücher, schnell gelesen: 1.758

    Bücher, schnell gelesen: 1.758

    Margot Douaihy – Verbrannte Gnade (Blumenbar, 2024)

    Gelesen: 19. – 28.02.2025 (netto 360 Seiten)

    Aus dem Amerikanischen von Eva Kemper.

    Ein absolut grauenvoller Auswuchs in den US of A ist “Christlicher Punk” oder “Christlicher Hardcore”. Ne Danke, da muss ich relativ schnell speien!

    Auftritt Margot Douaihy und ihrer Figur:

    Schwester Holiday entstand aus dem Aufeinanderprallen meiner streng katholischen Erziehung und meiner Bewunderung für Riot Grrrl und Punkrock. Ich wollte eine Figur schaffen, die sowohl echten Glauben als auch rohen Trotz verkörpert, jemanden, der mit seinen eigenen Dämonen kämpft und gleichzeitig versucht, andere zu retten.

    Ups, das ist mal ein Setting. Und dann noch in New Orleans.

    Schwester Holiday ist tatsächlich Nonne und Musiklehrerin in einer Christlichen Schule.

    ( (c) Aufbau Verlage 2024)

    Sie trägt Halstuch und Handschuhe, denn vor ihrer Zeit unten in der Hitze von New Orleans war sie in einer Punk Band in NYC und ist über und über tätowiert. Ach ja, Lesbisch ist sie auch.

    Was sie nach New Orleans in den kleinen Orden verschlagen hat ist nicht sofort klar. Und erzählen kann sie das auch nicht, denn sie ist zu sehr damit beschäftigt einen Mord und einen Brand aufzuklären. Und als Detektivin nervt sie ihre Schwestern, die Brand-Ermittlerin und die Detektives der Mordkommission.

    Und je mehr sie über die Ermittlungen erzählt, je mehr lässt sie ihr Leben, ihre Lieben und ihre Vergangenheit einfließen. Und die ist ziemlich spannend.

    Und ganz am Ende klärt sie nicht nur den Fall, sondern es klärt sich auch warum sie Nonne wurde und warum Feuer da eine Rolle spielt.

    Launig, zum Teil mit Längen aber mit einem klugen Blick auf die Post-Katrina Gesellschaft in New Orleans. Mit einem Blick einer Aussenseiterin in einer Aussenseiterposition.

    Mal gucken wie der nächste Teil wird, ein wenig mehr Krimi wäre mir recht.

    Soundtrack dazu: BL’AST! – For Those Who’ve Graced The Fire!, was sonst?

    PS: Und Margot Douaihy so?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.757

    Bücher, schnell gelesen: 1.757

    Tony Hillerman – Sprechende Götter (UT Metro, 2024)

    Gelesen: 11. – 18.02.2025 (netto 273 Seiten)

    Aus dem Englischen von Peter Prange.

    Das 8te Buch der Serie ist dann mal wieder ein richtiger Krimi, der im amerikanischen Südwesten und in Washington, D.C. spielt: Und auch hier kreuzen sich die Wege von Lieutenant Joe Leaphorn und Officer Jim Chee von der Navajo Tribal Police.

    Diesmal allerdings bei nicht weniger als der Aufdeckung eines Terrorkomplotts auf.

    Chee soll einen Historiker verhaften, der sich für die Rückführung indianischer Artefakte aus dem Smithsonion Institute einsetzt. Mit wilden Mitteln: Er gräbt die Skelette weißer Vorväter aus um sie im Smithsonion statt der Indianer auszustellen.

    Joe dagegen hat eine Leiche neben der Bahnstrecke. Ohne jede Identifizierung. Und obwohl es nicht seine Zuständigkeit ist, kommt er mit detaillierter Arbeit auf die Identität.

    Und wie Chee nach Washington DC.

    Ihre scheinbar getrennten Ermittlungen verflechten sich beim Frühstück und verstärken ihren Verdacht, dass eine größere Verschwörung im Gange ist.

    Beide lösen nicht nur ihre Fälle sondern graben auch eine tickende Zeitbombe aus, die in einer Yeibichai-Maske in der Smithsonian-Ausstellung versteckt ist. Mit außergewöhnlicher Tapferkeit entschärfen sie die Bombe inmitten des Chaos und schützen Hunderte unschuldige Leben.

    Helden!

    Sprechende Götter ist mehr als nur ein Krimi – es untersucht die feine Linie zwischen kultureller Bewahrung und Ausbeutung und rückt dabei die tiefen ökologischen und kulturellen Bindungen ins rechte Licht, die uns alle verbinden.

    Und dazu eine fette Portion kulturelle Sensibilität und persönliche Integrität.

    Helden!

    Soundtrack dazu: The Freeze – Talking Bombs, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.756

    Bücher, schnell gelesen: 1.756

    Tony Hillermann – Die Der Zeit (UT Metro, 2024)

    Gelesen: 04. – 11.02.2025 (netto 258 Seiten)

    Aus dem Englischen von Klaus Fröba.

    Lieutenant Joe Leaphorn und Officer Jim Chee ermitteln im 7ten Band der Serie zusammen und diesmal wieder in einem sehr typischen Tony Hillermann setting: Ganz viel lehrreiches über Anthropologie, Fundstätten der Anasazi-Kultur und … die Plünderung der Geschichte durch Sammler und Wissenschaftler.

    Ein Wissenschaftlerin wird vermisst, ihr spürt Joe nach. Jim stolpert über zwei Leichen, offensichtlich Grabräuber. Und schnell überkreuzen sich die Fälle und beide ermitteln gemeinsam.

    Die Story lebt, wie fast alle Bücher von Tony Hillermann, von der Kargheit, der Geräumigkeit, der Stille, der Armut und der alten, mürrischen Präsenz der Navajo in einem verwunschenem und durch und durch wildem Land.

    Wahrscheinlich nicht das Stärkste Buch der Serie aber wunderbar düster, mit atmosphärischen Naturbeschreibungen und mit Kontrastreichen Helden: Der rationalistische Leaphorn und dem ehr mystischen Chee.

    Und ein bunter Strauß an Navajos die halb in der Tradition hängen und halb in der Morderne.

    Und die Weißen? Bleiben Störenfriede und Zeitdiebe.

    Soundtrack dazu: Didjits – The Pot Thief, was sonst?

    PS: Gibts auch als Film …!