
Gelesen: 03. – 06.12.2024 (netto 326 Seiten)
Im amerikanischen Original gelesen, wird wohl ehr nicht in Deutsch erscheinen.
Hach, Redd Kross. Eine weitere heimliche Liebe, sowohl in den frühen 80ern als auch später in ihrer Langhaar Power Pop Bubblegum Zeit.
Immerhin 13 Platten von ihnen sind in meiner Sammlung, sie hatten immer wieder echt coole und überraschende Hits. Und auch viel Gittarengegnidel.
Das Buch ist eine pure 2 Brüder Oral History, der Autor verschwendet nicht eine Zeile an O-Ton von Wegbegleitern oder Freunden. Lediglich ein paar Beigaben zur geschichtlichen Einordnung, ansonsten Jeff und Steven pur.
Von ihren Anfängen 1978 im Dunstkreis von Black Flag, ihren ersten Auftritten im Alter von 12 (Steven) resp. 15 (Jeff) und ihrem musikalischen Start in der Punk bzw. H/C Szene von L.A. – die ihnen aber arg schnell viel zu engstirnig war.
Denn sie waren auf einer anderen Fährte:
Steve McDonald originally scoffed at the Beach Boys, hearing their music as campy, nostalgic, and not very punk. He came to appreciate them through the Ramones. “The Ramones were influenced by 1960s southern California music, like the Beach Boys,” he says.
“The Beach Boys had a huge resurgence in pop music and mainstream music in the 1970s with their Endless Summer record, which came out in 1976, but at that time, me and my brother thought of that as campy, nostalgia, very old fashioned music. I couldn’t relate to it at that time. But via the Ramones, I got into it.
When I heard them referencing it but with loud guitars and a faster pace. Without the barbershop harmonies. It just felt hipper.”
From a 2020 interview with Pop Matters
Und die haben sie konsequent durchgezogen, waren oft zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort (zB pre-Grunge auf einem Major) und haben ebenfalls sehr konsequent gegen den Zeitgeist gearbeitet.
Spannend auch die persönlichen Geschichten: Jeff ist mit Charlotte Caffey (Go-Go’s) verheiratet und war auch mal mit Sofia Copopola zusammen. Beide hatten so ihre Probleme mit Drogen. Und beide haben ordentlich was im Musik Business erlebt.
Und sich ein paar ordentliche Aversionen bewahrt, u.a. vs. Nirvana und Courtney Love. Und mit ein paar coolen Freunden wie zB Bill Bartell (White Flag) gearbeitet.
Einfach klasse O-Töne. Durch die Bank.
Schade das die 2024 Tour sie nicht nach Hamburg gebracht hat.

Das letzte Mal konnte ich sie 2017 im Logo erleben, schade das es dieses Jahr nicht geklappt hat. Ich hätte zu gerne ihre neue Do-LP live gehört:
Soundtrack dazu: Ballad Of A Lovedoll und Lovedoll Superstar, was sonst?
PS: Es gibt auch eine tolle Doku!
