Tag: Roland Spranger

  • Bücher, schnell gelesen: 1.770

    Bücher, schnell gelesen: 1.770

    Roland Spranger – Die Kunst Der Bauchlandung (Edition Outbird, 2025)

    Gelesen: 20. – 21.05.2025 (netto 217 Seiten)

    FAIL.

    FAIL AGAIN.

    FAIL BETTER.

    Das Motto dieses kleinen Buches steht ganz groß am Ende.

    Roland Spranger hat mich mit seinem großartigen Drogen-Noir aus Ostdeutschland begeistert, mit seinen blutigen Kurzgeschichten zum schmunzeln gebracht und kommt jetzt mit etwas um die Ecke …

    … das mich sehr an Max Goldt (vor allem seine Bücher bei Haffmanns Anfang der 90er) erinnert.

    Den Anfang macht ein Solo für den Schauspieler Thorsten Danner das sich wie ein verschriftlichter Stand-Up Commedy Auftritt liest. Wo Danner seinen Frust über Kunst, Kultur und Publikum rauslässt (und das Publikum mit einer Waffe unter Kontrolle behält).

    Wessen Handy klingelt, der wird erschossen!

    Dann kommt Andreas Leopold Schadt, ehemaliger Kommissar im Franken Tatort und damit sowas wie ein B-Promi. Auch er hat ein Solo, und auch er scheitert. Nicht erfolgreich sein als Lebensstil.

    Und überleben.

    Denn Abschluss macht Roland Spranger selbst, er scheitert daran ChatGPT eine Kurzgeschichte zu Jean Paul, der Saale und … Thüringen abzuringen.

    Die KI allerdings ist beim Scheitern keine echte Hilfe:

    Scheitern, wie du es kennst – mit all seinen existenziellen Fragen ist mir fremd“.

    Kein Krimi, kein Noir, kein Blut. Aber launige Unterhaltung für die U-Bahn.

    Soundtrack dazu: Autistic Youth – I, Failure, was sonst?

    PS: Und Jean Paul so?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.584

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.584

    Roland Spranger – A Kind Of Blue (Edition Outbird, 2021)

    Gelesen: 08. – 09.05. (netto 160 Seiten)

    Lakonische Verlierer, die es mit dem Gesetz und der Realität nicht so genau nehmen“. So steht es im Klappentext. Und für mich ist das Hook, Line and Sinker!

    Der schmale Band ist kein Roman, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten. 14 insgesamt – von 2 Seiten bis 30+ Seiten ist alles dabei.

    Fast alle Geschichten bringen den Leser in eine distanzierte Beobachterrolle aus der entweder das lakonische – Zack! – blutig wird oder aber das fiese sich ganz subtil die Geschichte hineinschleicht.

    Für die Story “C” wurde Roland Spranger 2016 für den Friedrich-Glauser Preis nominiert, das Thema (Sucht) hat er dann in seinem wirklich coolem Roman “Tiefenscharf” 2018 ganz wunderbar zu Ende gebracht.

    Meine Lieblingsgeschichte in diesem Buch ist weniger blutig, weniger vordergründig. Ganz subtil begleiten wir Bruno in seine Scotomaphopie. Der Irrsinn kriecht hier gaaaaanz langsam in den Kopf, befeuert durch das Internet (Internet, damn Internet).

    Kurzweilige Unterhaltung!

    Soundtrack dazu: Gigantor – Blind Spot, was sonst?

    PS: Wer zu faul zum Lesen ist, der luschert hier, Roland Spranger ist ein launiger Erzähler.

    PPS: Responsible Disclosure – Roland Spranger ist gehkacken gelobt!

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.311

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.311

    Roland Spranger - Tiefenscharf (Polar Verlag, 2018)
    Roland Spranger – Tiefenscharf (Polar Verlag, 2018)

    Gelesen: 29. – 31.03.2018, netto 277 Seiten

    Sucht. Sucht nach Ruhm, Sucht nach Drogen, Sucht nach Bedeutung. Sucht nach Geld. Sucht nach Glück. Und was gibt es im tiefen Osten? Meth, Crystal Meth. Und You Tube statt kompetenter Videojournalismus.

    Großartiges Sittengemälde aus einer Ecke Deutschland die sowas von weit weg ist und sowas von Kacke zu sein scheint: Nazis die Strohdoof sind, Nazis die mit Drogen dealen, Türsteher die Nazis verdreschen und Videojournalisten die ihren Job verlieren.

    Und da tief im Osten, in diesen kleinen Orten sowieso jeder jeden kennt kreuzen sich die Linien ziemlich bald. Aber Hoffnung entsteht daraus nicht – nur Blut, Tod und Elend. Und Wut. Viel Wut. Kalt, ohne viele Worte und mit perfekter lakonischer Gewalt erzählt Roland Spranger eine Geschichte die so wahr klingt das sie einfach wahr sein muss.

    Großartiger deutscher Noir-Krimi!

    Soundtrack dazu: Hysterese – Three Wise Monkeys, was sonst?