
Gelesen: 14. – 22.08.2016 netto 338 Seiten
Crime, Drugs and Rock’n’Roll – das ist schon immer eine gute Mischung gewesen und das ganze in einem Thriller zu verweben ist bietet sich geradezu an. Wird aber leider so selten gemacht bzw. wird meistens schlecht gemacht.
Paul Colize entführt uns in die 60er und ist schön nah dran als sich die Welt in Sachen Musik für immer ändert: Pop-Musik im Sinne von “populärer Musik“. Jungs fliehen vor dem Militär, Jungs und Mädchen entdecken Drogen und Musik (und Musik und Drogen) und bekommen einen neuen Blick auf die Politik.
Worauf sie allerdings nicht achten ist wer eigentlich die Fäden in der Hand hat und wofür. Das Buch ist geschickt aufgebaut mit Zeit- und Bewustseinssprüngen der handelnden Personen und gibt nur ganz langsam den Blick frei auf das große ganze und die große Verschwörung. Überraschen spannend und auch überraschend hart in der Drogen- und Gewaltrealität, wirklich hard-boiled.
Ein herrlicher Blick auf die Realitäten der Rockmusik der Endsechziger und ein herrlicher Blick auf den allerersten Hardrock-Song mit dem großartigen Titel “Girls just wanna get fucked all night“. Das macht Spass auf mehr, ich hoffe da kommt mehr.
Kaufen! Lesen! Bonuspunkte dafür das das Originalcover der Erstausgabe in Frankreich übernommen wurde, passiert ja so selten.
Soundtrack dazu: Bringt das Buch selbst mit.
Und der Soundtrack wird von der Edition Nautilus (ein Laden mit Street Credibility und aus Hamburg, the loveliest town in the whole wide world) noch getoppt: Der Stille Kommandeur, was sonst? Warum? Listen up Motherfucker: