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    Bücher, schnell gelesen: 1.660

    Jörg Buttgereit – Nicht Jugendfrei! (Martin Schmitz Verlag, 2023)

    Gelesen: 06. – 07.09.2023 (netto 354Seiten).

    Eine Biographie. Irgendwie nicht aus der Musik Szene. Aber mit jede Menge Überschneidungen mit der Musik Szene – in Berlin.

    Jörg Buttgereit ist vor allem durch seine frühen No Budget Splatter-Filme bekannt, insbesondere durch Nekromantik. Seit seiner frühen Jugend Horror Film Fan und regelmäßiger Kinogänger (mit viel Erfahrung auch 18+ Filme schon in jungen Jahren zu sehen) und Rock Musik Fan tauchte er (Jahrgang 1963) Ende der 70er auch in die Punk-Szene in Berlin ein, wo er auch seine ersten Filme drehte und zeigte (in bester DIY Manier auf Super 8).

    Das erste Drittel des Buches widmet er seiner Jugend, der Liebe zu Filmen und der Musik – und dieser Teil ist der für mich interessante. Auch in Hamburg gab es Off-Kinos die schräges zeigten, gerne auch gepaart mit schräger Musik. Einige seiner Filme habe ich damals auch gesehen, aber mehr so im Vorbeigehen.

    Sein Aufwachsen, die Wahl einer Ausbildung, das Erleben der Subkultur, das Hängenbleiben bei der eigenen Liebe (Filme, mit viel Horror und mangels Geld selbstgemachten Effekten) ist eine spannende und flott erzählte Geschichte. Mit vielen Referenzen an Personen und Orte, die ich bei Berlin Besuchen auch gesehen bzw. teilweise auch kennengelernt habe.

    Auch schön das sich konsequent die Punk Polizei, der Punk Verrat und die Ablehnung von Annette Humpe und Ideal als Sozialarbeiterrock durch das Buch zieht.

    ( (c) Martin Schmitz Verlag 2023)

    Der zweite Teil des Buches erzählt im wesentlichen seinen filmischen Weg, sein Kampf mit der Justiz (in Sachen Nekromantik) und ein wenig privates (weniger von ihm und seinen Freundinnen sondern von seiner Familie, vor allem seinem Vater). Das ganze wird mit einigen Interviews ergänzt, die mich aber nur zum Teil interessieren (da ich irgendwann aus dem Konsum von Splatting Image und den dazugehörigen Filmen ausgestiegen bin).

    Alleine für die ersten 220 Seiten lohnt sich das Buch, zumindest für mich. Für echte Filmfreunde lohnt sich bestimmt das ganze Buch…

    Soundtrack dazu: Es War Mord – Das Blut An Den Fahnen, was sonst?

    PS: Ja, das war damals lustig!