Tag: Gunnar Staalesen

  • Bücher, schnell gelesen: 1.618

    Bücher, schnell gelesen: 1.618

    Gunnar Staalesen – Kalte Herzen (Polar Verlag, 2022)

    Gelesen: 15.11. – 19.12.2022 (netto 311 Seiten)

    Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs und Nils Schulz

    Mit Todesmörder brachte der Polar Verlag Band 15 aus der Varg Veum Reihe heraus, in der Dark Places Reihe von Polar kommt jetzt Band 16 (im Original 2008 erschienen).

    Und für diesen Band sind die Dark Places ziemlich genau die kalten Herzen der Norweger: Drogen, Sexhandwerk und die Kombination von beiden werden ehr als geschäftliche Transaktionen gesehen und ausgeblendet.

    Aber Var, der ex-Sozialarbeiter, guckt nicht weg als eine Sexarbeiterin ihn beauftragt eine Freundin zu finden. Und als Privatdetektiv macht er das was er als Sozialarbeiter bereits gelernt hat – zuhören. Beobachten. Nicht locker lassen.

    Und Schicht für Schicht der Geschichte aufpulen. Und das schlägt dann voll auf die ach-so-guten Norweger zurück.

    Am Ende 2 Jahre Knast für die Geschäftemacher, länger für die Mörder und der Tot für die Opfer. Irgendwas läuft falsch in Norwegen, oder?

    Im Nachwort von Carsten Germis wird Var mit Ross MacDonals Lew Archer verglichen – ein sehr passender Vergleich. Und damit ein auch ein ehr un-norwegischer Krimi. Und das gefällt mir!

    Soundtrack dazu: The Abusers – On Dope And Broke, was sonst?

    PS: Die norwegische Verfilmung gab es auch im Deutschen TV

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.431

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.431

    Gelesen: 01. – 08.01.2020, netto 405 Seiten.

    Das ist das 15te Buch aus einer in Norwegen ziemlich berühmten Reihe um den Privatdetektiv Varg Veum. Gibt es auch als Serie für den geneigten Binge-Watcher.

    Das ganze ist sehr nordisch (langsam, behäbig, viel Landschaft, viele kleine Zirkel von Menschen) und ein so gar nicht typischer norwegischer Krimi. 

    Es ist sowohl eine Rückblende auf das Leben von Varg vor seiner Zeit als Privatdetektiv als auch eine Verzahnung mit heute. Vorher war er Sozialarbeiter und hatte mehr als einmal mit Jon Egil zu tun. Immer gab es dabei Tote. Jetzt ist Jon Egil aus dem Knast entlassen und sinnt angeblich auf Rache, u.a. auch an Varg.

    Viele Rückblenden, ganz viel Norwegen in den 70ern und 80ern und ganz viel Norwegen hinten am Arsch der Welt, ganz am Ende des Fjordes. Wo die Uhren definitiv anders gehen als in der großen Stadt.

    Kein klassisches “Finde den Mörder” Spiel sondern ehr eine ziemlich breit angelegte Sozialstudie. Drogen, Alkohol, Kindesmißbrauch und noch mehr in einer eigentlich als Wohlstandsgesellschaft angelegten Umgebung.

    Der Flow ist entsprechend langsam, tief und verliebt in Details. Und das passt perfekt. Als allein stehendes Buch mit einem für mich perfektem Ende (das hier aber garantiert ein Cliffhänger ist).

    Soundtrack dazu: The Abusers – Death Wish, was sonst?

    PS: Das Umschlagfoto passt perfekt, das Filmposter ist viel zu sehr auf den norwegischen Hauptdarsteller abgestellt…

    Varg Veum - Dødens drabanter  (2011)
    Varg Veum – Dødens drabanter (2011)